Action Research zur ungelösten Transferfrage von Wissenschaft und Praxis
Im Bereich der betrieblichen Bildung eilt die Praxis der Wissenschaft in vielen Anwendungs- und Verwendungsbereichen voraus, was zu blinden Flecken in der Forschungslandschaft führt. Im Sinne der Aktions- und Verwendungsforschung ist hier ein wechselseitiger Transfer auf Augenhöhe erforderlich, in den sich das IFBB eingebettet sieht.
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Zu den primären Aufgaben des IFBB gehört daher die Verzahnung von Stakeholdern der betrieblichen Bildung mit der Wissenschaft sowie mit Akteuren der Berufs- und Weiterbildung. Diese Verzahnung wird über die Initiierung von bzw. Beteiligung an F&E-Projekten, die den Think Tank „Betriebliche Bildung“ sowie durch Öffentlichkeitsarbeit und Agenda Setting umgesetzt.
Das IFBB beteiligt sich an öffentlich geförderten F&E-Projekten und setzt zur Praxis-Wissenschaft-Kommunikation auf den Ansatz des Design Based Research (DBR), der als Fortentwicklung der Aktionsforschung zu verstehen ist. Der Forschungsansatz ist besonders für komplexe, weitgehend unbestimmte Entwicklungen geeignet und verspricht in der Praxis eine hohe Akzeptanz und Wirkung.
Unsere abgeschlossenen Forschungsprojekte
KIPerWeb: KI-gestützte Personalisierung in der berufsbezogenen Weiterbildung
Das berufliche Weiterbildungswesen könnte noch leistungsfähiger sein, wenn Lernende passgenaue Lernangebote erhalten würden. Die Effektivität von Lernkursen könnte erhöht werden, wenn die Inhalte sich an individuelle Voraussetzungen, Bedürfnisse und Rahmenbedingungen anpassen ließen. Es würde die Lernmotivation erhöhen, wenn persönliche Interessen und Empowerment ebenso in den individuellen Lerninhalten berücksichtigt würden wie die Anforderungen der Arbeitswelt.
Dabei können KI-Technologien helfen. Deren Potenzial für die berufsbezogene Weiterbildung soll im Verbundprojekt KIPerWeb untersucht und nutzbar gemacht werden. Ziel ist, Kursteilnehmenden mittels Personalisierung und mit Unterstützung von KI-Technologien adaptives Lernen und eine bedarfsgerechte Unterstützung zu ermöglichen. Das Projekt unterstützt die Flexibilisierung von Weiterbildungen hin zu Microlearning, wodurch eine flexible Anpassung von Angeboten an sich verändernde Rahmenbedingungen sowie an unterschiedliche Teilnehmendenbedarfe möglich wird.
Im Rahmen des Projekts entwickelt das IFBB eine Community of Practice „Digitale Weiterbildungsplattformen“, die für einen projektbegleitenden Austausch und Erkenntnistransfer in Wissenschaft und Bildungspraxis sorgt. In diesem Kontext führt das IFBB mit der „Open Space Eventreihe“ zum Trendthema „Learning Ecosystems“ regelmäßige digitale Veranstaltungen durch, ausgewählte Keynote-Speaker Impulsvorträge präsentieren und die Denkwerkstätten der Community of Practice einen Einblick in ihre Diskussionen geben.
Ansprechpartner
KIWW: KI Wissens- und Weiterbildungszentrum
Der erfolgreiche Einstieg eines Unternehmens in die Welt der Künstlichen Intelligenz KI hängt nicht nur von technologischen Faktoren ab. Elementare Voraussetzungen sind Wissen und Weiterbildung: neben einem grundlegenden technischen Verständnis (z. B. zur Bedeutung digitaler Daten für Künstliche Intelligenz) geht es vor allem auch um die Fähigkeit, die Potentiale und Grenzen von KI (u. a. Mustererkennung, Vorhersagen, Sprach- und Gesichtserkennung) insgesamt und für das eigene Unternehmen zu bewerten und einzusetzen (z. B. zur Entwicklung neuer Produkte bzw. Dienstleistungen oder zur Qualitätssicherung) sowie die Offenheit für die Mitbestimmung beim betrieblichen Einsatz von KI.
Vor diesem Hintergrund hat das KI Wissens- und Weiterbildungszentrum als Kernaufgabe einen überregionalen, online verfügbaren Wissenspool zu menschenzentrierten Kl-Systemen und deren partizipativer, co-kreativer und sozialpartnerschaftlichen Einführung und Anwendung in Unternehmen, vor allem in KMU, aufgebaut. So will das KIWW dazu beitragen, die technologischen Möglichkeiten menschzentriert zu implementieren – durch die Partizipation und Co-Kreation der Beschäftigten. Darüber hinaus arbeitet das KIWW eng mit den regionalen Zukunftszentren (RZZ) in Westdeutschland zusammen. In diesem Kontext ist das IFBB ein natürlicher Ansprechpartner für die innovativen Lehr-/Lernkonzepte, die von den RZZ entwickelt und erprobt werden. Des Weiteren organisiert das KIWW mit der Veranstaltungsreihe „RZZ Roadshow 2022: Kompetenzentwicklung im Betrieb“ den summativen Transfer.
Ansprechpartner
Mathias Fleig
Projektmanagement
mathias.fleig@i-f-b-b.de
Laufzeit:
01.04.2021 – 31.12.2022